Dienstag, 8. Dezember 2020

# 139 - "Dum-Didel-Dum" - Patricia Cramer (1974)

** YEAH! Wir haben die 2.000-Besucher-Marke geknackt! **

Vielen Dank für eure Treue in den letzten Monaten! Es erfüllt mich mit großer Freude, dass ich anscheinend nicht die einzige Person bin, die in diesem Blog mitliest ;) Ich verspreche euch, die schrecklichschönen Songs werden mir so bald nicht ausgehen.

 


PATRICIA CRAMER

A: Dum-Didel-Dum (M & T: Horst Hornung)
B: Herrliche Träume (M & T: Horst Hornung)

1974, Jupiter Records, 13 322 AT
Produziert von Horst Hornung


Patricia Cramer wurde um 1959 geboren. Die Plattenfirma, die besonders intensiv versucht hat, ihre Karriere zu pushen, war äußerst ambitioniert in der Bewerbung ihres neuen Schützlings: "Teen-Prinzessin mit Märchenstimme". Tatsächlich wurde Patricia Cramer zur "Teen-Prinzessin '74" gekürt. In welchem Zusammenhang ist aber unklar - sie wurde weder "Bravo-Girl des Jahres" noch war sie Teilnehmerin der "International Teen Princess" (1973 holte sich übrigens tatsächlich die deutsche Ute Kittelberger den Sieg!). 

"Patricia ist jetzt gerade 15 Jahre jung und schon auf dem besten Weg, ein hell leuchtender Stern am deutschen Schlagerhimmel zu werden. Entdeckt wurde sie im Frühling 1973 bei einem Talentwettbewerb in Darmstadt. Unser schnuckeliger Teenager (158 cm klein) spielt Gitarre, möchte aber auch noch Bass lernen. Dazu hat sie aber nicht genügend Zeit, sie geht noch zur Realschule."

Schnuckelig ist auch ein Attribut, das man heute keinem jungen Mädchen mehr auf die Plattenhülle schreiben würde ...

"Aufgefallen ist sie mit ihrer frischen Stimme und dem für sie charakteristischen Timbre bei den Pfadfindern." Ah ja. Die waren ja immer schon als Talentschmiede bekannt und nicht dafür, dass man lernt, wie man am besten ein Zelt aufstellt oder so.

"In ihrer Plattensammlung überwiesen Interpreten wie Suzi Quatro, T. Rex, Bernd Clüver, Cindy & Bert." <-- DAS ist auch eine ziemlich harte Kombi!

"Wir sind davon überzeugt, dass Patricia in einiger Zeit bald so bekannt ist wie ihre Vorbilder. Patricia Cramer ist d i e Entdeckung der letzten zwei Jahre!" Tja, beides ist nicht eingetreten. Und ich muss zugeben: zu Recht! Da gab es tatsächlich deutlich begabtere Sängerinnen.

Patricia Cramer, die damals scheinbar auch in Darmstadt lebte, veröffentlichte zwischen 1974 und 1975 insgesamt drei Singles. Weitere Titel waren "Teenage Romeo", "Hello, little Joe", "Ich bin wieder zu Hause" und "Er heißt Michael". Keine der drei Singles wurde in Deutschland ein Hit. Auf holländischen Piraten-Radiosendern wurde sie allerdings häufig gespielt. Dieser Umstand führt dazu, dass sich ihre Singles heute noch für teilweise dreistellige Beträge verkaufen lassen. 
Laut Informationen aus einem Online-Musikforum ist sie im Jahr 2007 verstorben.


Horst Hornung, der in den frühen 70er-Jahren auch selbst als Sänger in Erscheinung trat, war bereits öfter auf meinem Blog zu Gast. Klingende Titel aus seiner Feder waren beispielsweise "Arthur Infernale" (Maggie Mae, 1975), "Liebt er dich, wie ich dich liebe?" (Roy Black, 1975), "Wer trinkt schon gern den Wein allein?" (Roberto Blanco, 1978), "Tut-Ench-Amun" (Penny McLean, 1979) oder "Die Familie hat 'nen Knall" (Rex Gildo, 1979).



Wo geht er hin, kommt er her?
Didel-Didel-Didel-Dum Didel-Dum-Didel-Dum
Nichts was er tut, fällt ihm schwer
Didel-Didel-Didel-Dum Didel-Dum-Didel-Dum

Ja, der Spielmann ist unser Freund
Wir haben nie mit ihm geweint
Wenn er spielt sind wir froh
Sein Lied geht so Didel-Didel-Dum

Dum-Didel-Dum-Didel-Dum
Didel-Didel-Didel-Dum-Didel-Dum-Didel-Dum
Dum-Didel-Dum-Didel-Dum 
Didel-Didel-Didel-Dum-Didel-Dum-Didel-Dum

Er singt sein Lied überall
Didel-Didel-Didel-Dum Didel-Dum-Didel-Dum
Und wenn's gefällt noch einmal
Didel-Didel-Didel-Dum Didel-Dum-Didel-Dum

Refrain

So wie er kam, ging er fort
Didel-Didel-Didel-Dum Didel-Dum-Didel-Dum
Sein Lied war sein Abschiedswort
Didel-Didel-Didel-Dum Didel-Dum-Didel-Dum

Ja, der Spielmann war unser Freund
Wir haben nie mit ihm geweint
Und sein Lied, ja das geht für immer um
Didel-Didel-Dum


Eines kann ich euch sagen: Wenn dieser Spielmann den ganzen Tag mit seiner piesigen Blockflöte um die Häuser zieht und dabei diesen nervigen Ohrwurm dudelt, dann wäre er ganz sicher nicht mein Freund! "Nichts was er tut, fällt ihm schwer" - ja, vor allem anderen Leuten auf die Nerven zu gehen. Das scheint mir seine Hauptbeschäftigung zu sein!
Schön, dass es in den 70er-Jahren schon ausreichend für eine gute Freundschaft war, dass man nicht zusammen weint. Toll. Das ist wirklich beeindruckend. Patricia hat anscheinend noch nie mit ihren Freunden Zwiebeln geschnitten. Das wäre nämlich ein ziemlich (Achtung: schlechter Wortwitz) einschneidendes Erlebnis gewesen!
"Und sein Lied, ja , das geht für immer um - Didel-Didel-Dum", ja das ist tatsächlich eine Drohung. Ich fürchte dieser Spielmann war so etwas wie der erste analoge Trojaner, dessen Anwesenheit zu einem ziemlichen Crash in der menschlichen Hardware führt. Danach kannst die Festplatte vermutlich in die Tonne schmeißen und maximal noch als Klatsch-Statist im Musikantenstadl vermittelt werden.

Ich warne euch wirklich! Di-didel-eser Song hat es wirklich in sich. Man muss aufpassen, dass da-dum-ruch nicht der eigene Sprachfluss gestört wird. Ist di-didel-es, der Fall, dann hilft nur noch ... Dum-Didel-Dum-Didel-Dum Didel-Didel-Didel-Dum ...

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