Donnerstag, 30. April 2020

# 43 - "Träume gehen schnell vorbei" - Big Mouth & Little Eve (1975)

Heute habe ich wieder ein originelles Duo - made in Holland - für euch ausgegraben:




BIG MOUTH & LITTLE EVE
A: Träume gehen schnell vorbei [Uncle] (M: Hans van Hemert / dt. T: Nina Martin = Marianne Rebesky)
B: Hi, Hey, Ho and Hello [Hi, Hey, Ho and Hello] (M: Hans van Hemert / dt. T: Christian Heilburg)

1975, Philips, 6012 530
produziert von Hans van Hemert

Big Mouth & Little Eve war das Nachfolgeprojekt von Mouth & MacNeal, die zwischen 1971 und 1974 mehrere Hits (u. a. "Hello-a" und "How do you do?") verbuchen konnten. Die neue Partnerin von Mouth, alias Willem Duyn (1937-2004), wurde Ingrid Kup (* 1954). Die beiden waren miteinander verheiratet. Ich habe aber nicht herausgefunden, ab wann und wie lange bzw. ob diese Ehe bis zu seinem Tod andauerte. Dort fand ich nur den Hinweis, dass unter den Hinterbliebenen seine zweite Ehefrau und sechs Kinder sind.
Das Duo bestand von 1975 bis 1978, danach machten beide mit unterschiedlichem Erfolg solistisch weiter. Nur zwei Singles wurden in deutscher Sprache veröffentlicht.

Das vorliegende Werk ist die deutsche Version ihres ersten gemeinsamen Songs "Uncle". Wie immer bzw. wie wir es ja schon gewohnt sind, hat der deutsche Text mit dem englischen Original inhaltlich/thematisch absolut nichts gemeinsam!

Mouth war generell für seine schrägen Outfits und "speziellen" Performances berühmt und beliebt. So ist es äußerst erfreulich, dass es ein Video von den beiden gibt, dass sie bei einer Live-Performance während der Internationalen Funkausstellung in Berlin 1975 zeigt.

Ich habe dich geseh'n im Traum, im Traum, im Traum
Mit meiner ander'n geh'n im Traum, im Traum, im Traum
Liebling, es ist heller Tag und du weißt, dass ich dich mag
Glaub' mir, für dich geh' ich durchs Feuer

Sie war ganz dein Typ im Traum, im Traum, im Traum
Du warst sehr verliebt im Traum, im Traum, im Traum
Liebling, Träume sind nur Schäume, sie und ich sind gute Freunde
Und du weißt, ich würd' dich nie betrügen

Träume gehen schnell vorbei
Und was bleibt, sind nur wir zwei
Denn wer glaubt schon einen dummen Traum?

Träume werden niemals wahr
Eines ist uns sonnenklar
Außer dir und mir gibt's niemand auf der Welt

Doch sie war hier
Ganz nah bei dir

Träume gehen schnell vorbei
Und was bleibt, sind nur wir zwei
Denn du weißt, ich liebe nur dich

Sie war ganz dein Typ im Traum, im Traum, im Traum
Ich fand einen Brief im Traum, im Traum, im Traum
Liebling, wo ist er geblieben, ich ließ ihn bestimmt nicht liegen
Weißt du nicht, dass ich ein treuer Mann bin?

Refrain

Doch sie war hier
Ganz nah bei dir


Okay. Fassen wir zusammen: Wir haben ein - vermutlich glückliches - Paar. Beide sind friedlich gemeinsam eingeschlafen und am nächsten Tag aufgewacht. Anfangs wirkt es so, als wäre es ein ganz normaler Tag für unseren Herrn M. - aber da hat er die Rechnung ohne seine Partnerin E. gemacht: denn am Frühstückstisch hängt plötzlich der Haussegen schief. Grund dafür: E. hat schlecht geschlafen - noch schlimmer, sie hat schlecht geträumt ("Ich habe dich geseh'n [...] mit einer ander'n geh'n im Traum"). Das sind ja mal Vorwürfe! Und nun soll sich der Partner zum "verträumten" Ehebruchversuch äußern und gefälligst ein Alibi parat halten (ähm ... ja ... natürlich!). Doch die Anschuldigen hören nicht auf ("Sie war ganz dein Typ [...] Du warst sehr verliebt") - doch es ist eine Falle, denn dies sind ja nur unbestätigte Mutmaßungen bzw. Interpretationen (Traumdeutung a la Freud lässt grüßen). Doch unser M., ein Mann wie aus dem Bilderbuch, tappt blindlings in diese Falle und äußerst "Liebling, Träume sind nur Schäume, sie und ich sind gute Freunde". WTF? Wieso?? Diese Äußerung ist doch überhaupt nicht notwendig. Sollte E. bislang noch keinen starken Verdacht gehabt haben, betrogen zu werden, dann hat sie ihn spätestens jetzt!! Da nützt es auch gar nichts, dass er noch beteuert, "ich würd' dich nie betrügen".

Aus germanistischer Sicht finde ich vor allem den zweiten Refrainteil äußerst reizvoll:
"Träume werden niemals wahr
Eines ist uns sonnenklar
Außer dir und mir gibt's niemand auf der Welt"


(Keine Sorge, mein Rotstift bleibt ungezückt. Aber anmerken möchte ich es schon!)

Jetzt kommt der nächste Coup. Sie hat einen Brief gefunden. Doch was ist damit geschehen? M. macht den nächsten Fehler und bringt sich damit wieder in die Bredouille: "Liebling, wo ist er geblieben? Ich ließ ihn bestimmt nicht liegen. Weißt du nicht, dass ich ein treuer Mann bin?"

Aha! Also schreibt M. doch heimlich Liebesbriefe, sorgt aber dafür, dass sie vor E. verborgen bleiben. Ich gebe dieser Beziehung maximal noch eine Refrainwiederholung!




Für dieses Lied vergebe ich fünf Alibis für den nächsten Ehekrach und einen Gutschein für einen guten Scheidungsanwalt.
E. hat sich vermutlich dann mit dem Onkel von M. aus dem Staub gemacht. Oder auch nicht? Wenn euch das Video und die Outfits und die Choreographie und die Mimik und die Stimmen der beiden im obigen Video noch nicht gereicht haben, dann empfehle ich euch definitiv auch ein sehr originelles Video vom englischen Original, dass die beiden deutlich in Action zeigt! Nein, nicht so wie ihr denkt! Sondern bei Sport und Spaß! Und Eve hat bei dieser Performance blöderweise auch vergessen, sich einen BH anzuziehen ... aber gut, an alles kann man nicht denken ;) (Sollte jemand beim Ping-Pong-Spiel von gewissen "Argumenten" abgelenkt werden, Eve hat 17:3 verloren!)



P.s.: "Träume gehen schnell vorbei" wurde im selben Jahr auch noch von einem Duo namens "Rosy & Rüdy" aufgenommen - deren Version ist allerdings genauso uninspiriert, wie der Name der beiden es bereits verspricht ;)

Habt noch einen schönen Abend und einen entspannten Feiertag morgen ... gut, Feiertag. Ist ja nicht so, dass sich das in letzter Zeit so deutlich von allen anderen Tagen unterscheidet. Im Zweifel habt aber wenigstens schöne Träume ;)

Mittwoch, 29. April 2020

# 42 - "Der Zuckerbäcker-Beat" - Tilly (1971)

Nachdem ich euch die letzten Tage kulinarisch etwas vernachlässigt habe, habe ich mich heute intensiv - nicht nur wegen meines bald anstehenden Geburtstages - mit Kuchen und Torten auseinandergesetzt. Herausgekommen ist dabei die folgende musikalische "Entdeckung":




TILLY
A: Der Zuckerbäcker-Beat (M: Rudi Bauer / T: Kurt Hertha)
B: Ällebätsch (M: Peter Horton / T: Kurt Hertha)

1971, Global, 6004 975
produziert von Egon Pfrenger

Bei Tilly handelt es sich um die belgische Sängerin Tilly Heylen (* 1947), die zwischen 1967 und 1973 15 Singles in Belgien, Deutschland und den Niederlanden veröffentlichte.
Deutsche Titel waren u. a. "Regen auf den Wegen" (1968), "So ein himmelblauer Tag" (1969) oder "Fische brauchen frisches Wasser" (1971). Nach dem Tod ihres deutschen Produzenten endete ihre Gesangskarriere abrupt, da die belgische Plattenfirma kein Interesse mehr zeigte. Auch ihre Ehe wird als Grund genannt. Erst nach ihrer Scheidung begann sie wieder als Sängerin aufzutreten, u. a. mit Eddy Wood. Mehr ist über Tilly, die vielfach als die "belgische Brenda Lee" bezeichnet wurde, nicht bekannt.

Textautor Kurt Hertha war in der Szene durchaus bekannt und gefragt. Einige Hits aus seiner Feder waren beispielsweise "Monsieur" (Petula Clark, 1962), "My Boy Lollipop" (Heidi Bachert, 1964), "Ganz in weiß" (Roy Black, 1965), "Bianca" (Freddy Breck, 1973) oder "Du kannst nicht immer 17 sein" (Chris Roberts, 1974).

Der heutige Titel ist da schon etwas "spezieller":

Wir tanzen, wir tanzen den Zuckerbäcker-Beat
Den Zuckerbäcker-Beat
Den Zuckerbäcker-Beat

Der Kuchen, die Torten
Der Zuckerbäcker-Beat
Die machen das Leben so süß

Neulich ging ich in die Konditorei
Doch da war leider der Kuchen schon aus

Denn die Bäcker sangen und tanzten
Mit schneeweißen Hüten durchs Haus


Refrain

Abends war ich in meiner Discothek
Da kam ein junger Konditor herein
Und wir beide schauten uns lächelnd an
Nun bin ich nicht mehr allein

Refrain


Also ich hab ja wirklich schon einigen Blödsinn gehört - aber in Bezug auf Kuchen und Torten darf man wirklich keine schlechten Witze machen! Was möchte uns der Textautor mit diesem Titel sagen? Ich habe absolut keine Ahnung! Wenn es wenigstens ein Lobgesang auf das Zuckerbäckerhandwerk wäre, aber nein, nicht einmal eine Ode an die Diabetis. 
Die arme Tilly kann den verunsicherten ZuhörerInnen nicht einmal verbal nahebringen, was den "Zuckerbäcker-Beat" vom "Schornsteinfeger-Beat" oder "Gas-Wasser-Installateur-Beat" unterscheidet. Außer, dass scheinbar "Der Kuchen, die Torten" involviert sind. Aber "machen sie das Leben nur süß" oder sind sie auch notwendige Hilfsmittel zur korrekten Performance? Diese Fragen kann uns Textautor Kurt Hertha leider nicht beantworten. Die Tilly scheint das ja nicht weiter zu stören. Sie wollte zwar in die Konditorei gehen, um vermutlich einen Kuchen für ihre kranke Großmutter, die einsam und allein in einer Hütte im Wald lebt, zu besorgen. Als sie feststellt, dass der Kuchen aus ist, verlässt sie die Konditorei allerdings nicht, um sich andernorts nach Ersatz umzusehen, sondern ist begeistert von der Zuckerbäckerbelegschaft, die lieber fröhlich singt und tanzt, als Kuchennachschub bereit zu stellen.
Tillys weitere Vorgehensweise überrascht, als sie als nächstes berichtet, dass sie daraufhin abends in eine Disco geht. Die Oma wird wohl noch einen Tag leben, wenn das junge Girl Spaß haben will und hey, Kuchen war eh aus. So what! Ich bin begeistert, dass Tilly sofort erkannte, dass es sich bei dem jungen Mann - in den sie sich natürlich sofort Hals über Kopf verliebte - selbstredend um einen Konditor handelte. Wahrscheinlich trug er noch immer sein Zuckerbäcker-Outfit und war direkt aus der Backstube in die Disco getänzelt. Na super, jetzt habe ich Lust auf Kuchen - aber Hauptsache Tilly ist nicht mehr allein!





Für diesen flotten Käse...kuchen vergebe ich fünf Tortenheber, die man - zur Aufwertung des Songs - noch fröhlich-unrhythmisch gegen den Takt aneinanderschlagen kann. Bei der Musik kann einem selbst der beste Kuchen vergehen :/

Dienstag, 28. April 2020

# 41 - "Uran im Urin" - WiederWillen (1984)

Für den heutigen Tag hab ich mir etwas Lustiges rausgesucht. Nein, keine neue Pressekonferenz der österreichischen Regierung. Aber ein Titel, der sich durchaus (ironisch) einem gesundheitlichen Thema widmet.


Bob Klein - Edith Jeske - Peter Bytzek - Johannes Thiem



WIEDERWILLEN
Uran im Urin (M & T: Rudolf Kucharcyzk)

Der Song (im Original von "Traumtänzer", allerdings nie auf Platte erschienen) wird 1984 in Michael Schanzes Fernsehshow "Hätten Sie heut' Zeit für uns?" (ein jährliches Spin-off, in der er jungen NachwuchskünstlerInnen eine Plattform bietet) vorgestellt.

Die Gruppe ging 1981 aus der Formation "Großstadtmusik" hervor und bestand aus:
Peter Bytzek
Edith Jeske (* 1957)
Hans-Joachim "Bob" Klein
Johannes Thiem

Nach einem Auftritt beim "Bonner Sommer", dem letzten Kanzlerfest von Helmut Schmidt, erhalten sie von einer Plattenfirma das Angebot, ein Album zu produzieren. Nachdem die Titel - auf eigene Kosten - produziert wurden, macht die Plattenfirma einen Rückzieher. Vier dieser Titel brachten sie 1982 auf ihrem eigenen Label auf den Markt.

Peter Horton 1983 über diese Gruppe:
"Vier junge Berliner, die Freude an Musik haben, Freude am Leben un Lust zum Überleben. Sie schreiben und singen Lieder, welche sie entlarven als humorvoll, zornig, verwundbar, verschmust, ironisch, gefühlvoll, tief betroffen. Und ehe man sein Vorurteil einrasten kann, entsteht im Inneren das Bild einer Stadt mit großer menschlicher Geschichte, gemalt in hinreißender Einfachheit, als ob man einem kleinen Fest beiwohnen würde, bei dem ein paar Gitarren und eine Flöte gezückt wurden. Auf einmal steht es neben dir, möchte man Ringelnatz zitieren, und auf einmal sitzt du mittendrin."

Die Gruppe löste sich 1985 auf. Alle Mitglieder sind - soweit ich es in Erfahrung bringen konnte - nach wie vor musikalisch aktiv.
Edith Jeske arbeitet seit den 90er-Jahren verstärkt als Textautorin, u. a. für Wolfgang Petry, Roland Kaiser und Claudia Jung.

Zuerst dacht' ich ja noch, das wär 'ne Grippe
Doch dann sah ich im Spiegel mein Gerippe

Und als ich dann in meine dunklen Augenhöhlen sah
Da wurde mir mit einem Male klar

Ich hab Uran im Urin
Da hilft kein Aspirin
Ich muss zur Kur in die Natur
In den Harz sagt der Arzt

Das Ganze ist mir ungeheuer peinlich
Denn eigentlich bin ich doch sehr reinlich - unheimlich
Das muss ich ja auch sein, weil ich ein Kernphysiker bin
Und wenn Kernphysiker schutzig wär'n, wo käm'n wir denn da hin?

Refrain

Das Ganze muss wohl neulich im Labor geschehen sein
Ich machte grad Versuche mit 'nem hoch aktiven Stein
Ich möchte bei der Arbeit meine Frühstücksstull'n nicht missen
Da hab' ich wohl versehentlich in diesen Stein gebissen

Refrain

Ich fahr' dann auch zur Kur, da musst ich Sprudelwasser trinken
Und nachmittags in kochendheißer Jodtinktur versinken
Es hatte keinen Zweck, ich kriegte Ausschlag, Pickel, Falten
Und eine Woche später fing mein Arsch sich an zu spalten

Refrain

Mein Chef hat mich entlassen, ich kann den Mann versteh'n

Ein durchsichtiger Kernphysiker wird nicht gern geseh'n
Ich hab' auch keine Lust ständig zum Arbeitsamt zu laufen
Ich werde mich als Brennstab an ein Kernkraftwerk verkaufen

Refrain




Diesen launigen Text lass ich jetzt einfach so auf euch wirken - unter dem Motto: "Hey, es könnte auch noch viel schlimmer sein!". Nach Tschernobyl und aktuellen Waldbränden in der Gegend ist es vielleicht nicht ganz so ideal, über dieses Thema Witze zu machen, aber Humor gehört einfach zum Leben dazu. Und den lassen wir uns doch auch in dieser Zeit nicht nehmen, oder?

Montag, 27. April 2020

# 40 - "Ein Mann mit Brille" - Daffi Cramer (1977)

Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich ein großer Freund des anspruchsvollen Chansons bin. So gebe ich dieser stark vernachlässigten musikalischen Gattung heute wieder Raum, sich zu entfalten. Musikalische Meisterwerke dieser Art werden seitens des Publikums einfach viel zu wenig gewürdigt. #sarcasmoff
Das heutige Lied widme ich all jenen, die genauso schaßaugat wie ich und in der Früh als erstes gefühlt Stunden damit beschäftigt sind, die notwendigen Errungenschaften aufzulesen, ehe die restliche Außenwelt - auch nur ansatzweise - Betrachtung finden kann.




DAFFI CRAMER
A: Ein Mann mit Brille (M: Christian Bruhn / T: Günther Behrle)
B: Ein schöner Tag mit einem jungen Mann (M: Claus Dittmar / T: Fritz Muschler)

1977, Ariola, 17 584 AT
produziert von Fritz Muschler


Wenn man Angelika Ramme heißt, in Gladbeck geboren wird und in Essen lebt, dann klingt das nicht unbedingt nach dem glamourösen Lebenslauf eines Stars.
Die um 1954 geborene Sängerin ist - gemäß ihrer ersten Plattenfirma - die Urururururur-Enkelin von keinem geringeren als Johann Sebastian Bach. Nun, die eigene Verwandtschaft kann man sich nicht aussuchen, dachte sich wohl auch J. S. Bach - der in den 70er-Jahren wohl Johnny River heißen hätte müssen, um Karriere zu machen ;). Die gute Angelika vergeudete ihr Talent allerdings nicht, um schnöde Bachkantaten zum Besten zu geben:

"Bei so viel erblicher Vorbelastung ist es kein Wunder, dass sie sich schon frühzeitig der Musik verschrieben hat. Bereits im Schulchor fiel ihre ausgeprägte Sopranstimme auf." (All jene, die einmal Mitglied eines Schulchores waren, wissen, dass die Stimmen, die einem am stärksten auffallen, nur in den seltensten Fällen die besten sind ... vor allem wenn sie aus der Sopranecke stammen!) "Sie lernte Flöte und Violine spielen und nahm am Stadttheater Gelsenkirchen Gesangs- und Tanzunterricht. Nebenbei sang sie in verschiedenen Bands, bis sie für den Plattenmarkt entdeckt wurde."

1972 wird der Sänger und Musikproduzent Dieter Lünstedt alias Tony Hendrik auf die junge Sängerin aufmerksam und nimmt sie unter seine Fittiche. Als Sänger hatte er selbst bereits kleinere Erfolge für sich verbuchen können. Großen Erfolg hat er etwas später durch die Entdeckung von Phil & John und Dennie Christian.
Nachdem der Name Angelika Ramme nicht genug Starpotential weckt, wird ein Künstlername kreiert: Und zwar Daffi von Cramer. Wem auch immer diese Kreation eingefallen ist, Chapeau! In dieser Zeit landete auch die blutjunge Juliane Werding mit dem Titel "Am Tag als Conny Kramer starb" einen Riesenhit. Der besungene Junge starb übrigens einen dramatischen Tod aufgrund einer Überdosis.

"Am Tag als Daffi von Cramer sang", könnte man vermelden und ihre erste Schallplatte wurde 1972 produziert: Eine (neue) deutsche Coverversion des Little-Eva-Hits "Locomotion".
Da man mit Adelstiteln in den deutschen Charts wenig Erfolg hatte, wurde das "von" für die dritte Single erfolgreich gestrichen. Bis 1980 kamen 11 Singles auf den Markt. Vier Produzenten versuchten mit ihr einen Hit zu landen - mit bescheidenem Erfolg. Ihr erfolgreichster Titel war "Charly, lass dir einen Bart steh'n" (1976) - "Damit wird Daffi sicherlich auch die Bärtigen unter ihren Fans begeistern"
Es folgten Titel wie "Pack' die Koffer ein", "Peter, dein Zug geht morgen früh", "Fang' dir den Regenbogen", "Du bist eine Sünde Wert", "Peter ist der Größte" und "Fische wollen schwimmen".
Ab 1980 wurde sie die neue Duettpartnerin von Henry Valentino ("Im Wagen vor mir") und tritt bis heute noch gelegentlich - gemeinsam mit ihm - im Fernsehen auf.

"Wie wohl Daffis berühmter Vorfahr auf ihre musikalischen Ambitionen reagieren würde? Nun, er würde applaudieren, davon ist Daffi jedenfalls überzeugt.", bekundete ihre Plattenfirma 1974.

Ich kann nicht anders, aber wenn ich "Daffi" höre, muss ich unvermeidlich an "Daffy Duck" denken. Und der ist mir - trotz seines Gequietsches - ein bisschen sympathischer ;)


Textautor Günther Behrle war übrigens bis zum vorliegenden Titel u. a. für folgende "interessante" Titel verantwortlich: "Schnee in der Sahara" (Teddy Parker, 1971), "Ich hab in Essen in mein Herz vergessen" (Kirsti, 1971), "Ein Mann wie Jason King" (Claudia Costa, 1973), "Und wenn die Sonne scheint, denkt keiner an den Regen" (Ireen Sheer, 1973), "Du hast Talent zum Happy-End" (Ray Miller, 1973), "Heute hat die Liebe Geburtstag" (Peter Sanders ,1974), "Reden ist Silber, küssen ist Gold" (Wencke Myhre, 1974), "Sweet Beat Honey Sunny Boy" (Maggie Mae, 1975), "Hei Hei Hei mein Herz ist nicht mehr frei" (Ric Gerty, 1975) oder "Ich möcht' der Knopf an deiner Bluse sein" (Bata Illic, 1976).

Nun aber zum Mann mit Brille:


Meine Freundin rief an
Denn sie traf einen Mann
Der hat Geld und zwei Autos
Und 'ne Villa in Cannes

Doch ich lachte sie aus
Sowas regt mich nicht auf
Ich brauch' keine Millionen
Ich sag' nur zu meinem Klaus

Ein Mann mit Brille
Das ist das Höchste der Gefühle
Mit etwas Glück und Glas
Macht mir die Liebe Spaß

Dem Mann mit Brille
Schau' ich so gern in die Pupille
Ja darauf stehe ich
Und darum lieb' ich dich

Letzten Sonntag um drei
Kam sie bei mir vorbei
So zu Kaffee und Kuchen
Und auch mein Klaus war dabei

Er hat Witz und Humor
Und es kommt mir so vor
Sie kann endlich verstehen
Das beim ersten Mal ich schwor

Refrain

Was and're haben, ist mir völlig gleich
Denn deine Brille ist mein Himmelreich


Refrain

Doch wenn ich ihn ganz nah bei mir hab'
Nimmt er die Brille ab


Ja, ich bin wirklich hart im Nehmen, aber so einen blöden Text hab ich echt schon lang nicht mehr gehlört. Da nützt es auch nichts, wenn sich die gute Daffi - frisch geföhnt - in einem sexy Norwegerpullover auf der kack... cognac-farbigen Ledercouch rekelt und dabei kess Autogramme schreibt.
Also das Reimschema ist billig zum Quadrat und strotzt nur so vor Vorurteilen und Klischees. Teilweise wird versucht mit purer Gewalt Reimpaare zu finden (aus-Klaus, Glas-Spaß, ich-dich, drei-vorbei-dabei), bei Brille-Gefühle und Brille-Pupille bekomme ich allerdings heftigste Anfälle und meine Zehennägel beginnen sich bereits einzurollen.

Und der Refrain ist so unfassbar schlecht, dass mir dafür wirklich jegliche Worte fehlen. Sorry!

Ein Mann mit Brille
Das ist das Höchste der Gefühle
Mit etwas Glück und Glas
Macht mir die Liebe Spaß

Dem Mann mit Brille
Schau' ich so gern in die Pupille
Ja darauf stehe ich
Und darum lieb' ich dich


Die Antwort von Klaus könnte höchstens folgendermaßen lauten:

"Wenn sie bei mir is',
Gafft sie nur stumm in meine Iris
Wenn sie mich so blöd anschaut
Reizt das nur meine Netzhaut"

Gut, dass der Textautor noch einmal die Kurve bekommen hat. Ich habe den armen Klaus bereits - völlig unvorbereitet - trotz "Witz und Humor" (vor meinem geistigen Aute) an einem Tumor verenden sehen ...

Wir fassen also zusammen: Geld, Autos und eine Villa in Cannes sind unwichtig, sobald der Mann eine Brille hat. Simple Story.

Und besonders schön, sind noch die "Abschlussbemerkungen":

Was and're haben, ist mir völlig gleich
Denn deine Brille ist mein Himmelreich

Doch wenn ich ihn ganz nah bei mir hab'
Nimmt er die Brille ab

Da ist ihm die gute Daffi wohl einmal zu nah ins Antlitz gedonnert! Aber Scherben bringen ja bekanntlich Glück. Ob Kontaktlinsen einen Trennungsgrund liefern würden?
Mich wundert es sehr, dass kein Optiker diesen Ohrenschmaus als Werbung verbraten hat. Aber gut, das wäre vermutlich ein zu großes "Himmelreich" geworden ... Ob Daffi wohl geil wurde, wenn Klaus' Pupillen nach der Augenuntersuchung so richtig groß waren? Und was hätte Johann Sebastian Bach dazu gesagt. Fragen über Fragen!




Für dieses optikerfreundliche Machwerk vergebe ich fünf Brillenputztücher, damit sich die gute Daffi beim nächsten Blick nicht so anstrengen muss ;)

Sonntag, 26. April 2020

# 39 - "Paul" - Milestones (1971)

Heute widmen wir uns wieder einmal der österreichischen Popmusik. Wichtige Vertreter der frühen Austropop-Gattung waren die Milestones. Meilensteine auf dem Weg der österreichischen Musik. Und der Sound dieser Gruppe aus Wien war durchaus prägend und absolut spannend für diese Zeit.
Nachdem ich gestern sehr feministisch unterwegs war, gibt es heute die Geschichte von einem Mann namens Paul - der übrigens im Wald lebte.




MILESTONES
A: Paul (M & T: Günter Grosslercher)
B: Der staatenlose Koffer (M & T: Günter Grosslercher)

1971, Bellaphon, BL 1179

Die Milestones formierten sich 1968. 
Gründungsmitglieder waren:

Günther Grosslercher (* 1945) - Gesang, Gitarre
Beatrix Neundlinger (* 1947) - Gesang, Flöte
Rudi Tinsobin - Gesang, Bass, Flöte, Posaune
Robert Unterweger - Gesang, Banjo, Gitarre

In dieser Besetzung nahmen sie an einem großen von Ö3 und ORF österreichweit initiierten Talentwettbewerb ("Show-Chance") teil, der im März 1969 mit einer großen Live-Finalausscheidung mit der ORF-Bigband im Fernsehen übertragen wurde. Der junge Ö3-Discjockey André Heller führte durch den Abend und auf dem Siegertreppchen standen die Milestones mit der dadaistischen Eigenkomposition "Einmal (wird der Stein der Weisen weich)". Die ursprüngliche Absicht dieses Wettbewerbs war es einen geeigneten Vertreter für Österreich beim Grand Prix d'Eurovision zu finden (Österreich nahm allerdings erst 1972 wieder am ESC teil!).
Die fünf Bestplatzierten traten bei der "Internationalen Show-Chance", in Kooperation mit Deutschland und der Schweiz, in der Rheingoldhalle in Mainz auf - Sieger dieses Bewerbs: Ebenfalls die "Milestones".

Ihr Siegertitel wurde auf Schallplatte veröffentlicht und 1970 folgte die erste LP, deren Titel großteils Grosslercher beisteuerte. 1972 stießen Christian Kolonovits (* 1952) und Norbert Niedermayer zu der Gruppe.
In dieser Formation wurden sie 1972 als Vertreter Österreichs zum Eurovision Song Contest nach Edinburgh geschickt. Ihr romantischer Titel "Falter im Wind" belegt Platz 5. Am Siegertreppchen landete übrigens Vicky Leandros mit "Aprés toi" für Luxemburg. 

Bis zur Auflösung 1975 gab es noch weitere Umbesetzungen.
Neundlinger und Grosslercher schlossen sich den "Schmetterlingen" an, Niedermayer wechselte zur Band "Springtime" und Christian Kolonovits verlegte sich auf das Komponieren und Arrangieren.

Weitere Titel der Gruppe waren "20 Uhr 02" (1970), "Alle Tage" (1973), "Apfelbaum" (1973), "Ballade von Hartmut Winzer" (1970), "Bürgers Traum" (1970), "Chor der Alten" (1970), "Hamlet" (1973), "In den neuen besseren Zeiten" (1970) und "Schade" (1974).

Nun aber zur Geschichte von Paul:

Er lebte im Wald
Und träumte von Waffen
Man fasste ihn bald
Man wollt' ihn bestrafen
Sein Verhängnis: Abnormität

Paul hieß er wohl, Paul
Und faul war er auch
Er hielt sich den Bauch vor Lachen
Als eine Taube dem Bürgermeister
Schwarz-weiß-grauen Kleister
Auf den Hutrand schmiss

Refrain
Zwei Jahre Gefängnis

Paul hieß er ja, Paul
Auch war er wohl faul
Gerne sprach er zu Mädchen
Die ihre Freunde verließen
Lieber lief er über leere Wiesen
Als so ein Mädchen anzurühren
Paul - er ließ sich nie verführen

Refrain
Zwei Jahre Gefängnis

Paul hieß 22 Jahre Paul
Steinmetzgehilfe wohl
Einer der auf Blechbüchsen schoss
Der im Steinbruch Füchse zähmte
Und meistens eine unverschämte Lust verspürte
Sich vor der Welt zu verstecken

Refrain
Abnormität
Für was anderes war es zu spät


Tja. Das ist also die Geschichte vom 22jährigen Paul, der im Wald lebt und gelegentlich von Waffen träumt. Die attestierte Abnormität bleibt fraglich, die Haftstrafe deutet aber auf ein Vergehen hin. Eine überführte Tat oder war es einfach sein Verhängnis, das er sich als Einsiedler in die Natur zurückzog?
Spannend, dass man für einen Song so einen Sonderling in den Mittelpunkt stellt. Paul hat mehr die Züge einer sympathischeren Version von Brechts Parade-Antiheld Baal.
Möglicherweise gab es einen Vorfall? Ein Übergriff, eine Vergewaltigung? Zumindest könnte es damit zu tun haben, sonst wäre die dritte Strophe obligat.

Gerne sprach er zu Mädchen
Die ihre Freunde verließen
Lieber lief er über leere Wiesen
Als so ein Mädchen anzurühren
Paul - er ließ sich nie verführen

Dennoch bleibt das Schicksal des Steinmetzgehilfen in vielerlei Hinsicht rätselhaft. Was wurde aus ihm? "Für was anderes war es zu spät" - das Ende bleibt offen.
Das dieser Song kein riesengroßer Hit wurde, verwundert auch weniger. Dennoch haben die Milestones für mich einen unvergleichlichen "Sound". Die klaren, markanten Stimmen harmonieren wahnsinnig gut miteinander und die Arrangements setzen stets das Lied bzw. den Text in den Vordergrund. Sie erinnern mich immer ein wenig an Peter, Paul & Mary. Aber sie kopieren nicht, sie sind komplett eigenständig. Ihr Werk ist absolut einmalig. Ihre Lieder sind meist leise. Es gibt keine großen Ausbrüche, keine überraschenden Harmoniewechsel oder Effekte. Dennoch sind sie nie beiläufig und regen an. Zum Zuhören. Zum Nachdenken. Aber weniger zum Tanzen oder Mitsingen.




Für diesen Song lege ich fünf Meilensteine auf den Weg, in der Hoffnung, dass Paul doch noch zurückfindet.

Was Paul wohl heute macht, falls es ihn jemals wirklich gab? Ich glaube, dass man mit ihm durchaus Spaß haben hätte können. Vor allem diese "unverschämte Lust, sich vor der Welt zu verstecken" kann ich ihm sehr gut nachempfinden. Gerade an Tagen wie diesen.

Samstag, 25. April 2020

# 38 - "Die Emma" - Schneewittchen (1978)

Heute gibt es wieder etwas Besonderes auf die Ohren: Frauenpower. Frauenmusik. Frauenlieder. (Alle Machos, die diesen Blog verfolgen, wurden jetzt hoffentlich nicht vor Schreck in einen komatösen Zustand versetzt. Falls doch, hoffe ich, dass es noch Rettung für euch gibt!)




SCHNEEWITTCHEN
Die Emma (M & T: Bruni Regenbogen)
ausgekoppelt aus der LP "Zerschlag' deinen gläsernen Sarg"

1978, Philips

Mitglieder:
Angi Domdey (* 1950) - Gesang, Gitarre, Percussion, Querflöte
Anka Hauter - Gesang, Gitarre, Mundharmonika, Querflöte, Saxophon
Bruni Regenbogen - Bass, Bratsche, Geige, Gesang, Gitarre, Querflöte
Rotraut Colberg - Akkordeon, Bass, Cello, Gesang, Klavier, Schlagzeug


Die Jazzsängerin Angi Domdey und die Künstlerin und Musikerin Bruni Regenbogen lernten sich im März 1977 auf einem Frauenmusiktreffen in Göttingen kennen. Gemeinsam mit Anka Hauter und Rotraut Colberg gründeten sie Anfang 1978 die Band "Schneewittchen". In ihren Liedern setzten sie sich für die Befreiung und Selbstverwirklichung von Frauen ein. Die Gruppe - übrigens eine der ersten Frauen-Profibands Deutschlands, da sie von Management, Technik bis zum Transport alles in Eigenregie übernahmen - bestand bis 1981 und veröffentlichte vier Alben. Ihre Musik begleitete die deutsche Frauenbewegung der 70er- bis 90er-Jahre.
Das von Angi Domdey geschriebene Lied "Unter dem Pflaster liegt der Strand" ist eines ihrer bekanntesten Lieder.

Heute widmen wir uns aber mit einem Lied ihrer ersten LP einem deutlich emanzipatorischeren Thema. Der direkte Vergleich Mann vs. Frau. Wer darf was und was würde passieren, wenn auf einmal die Rollen getauscht werden könnten?

Wie wär' es wohl, wenn alle Frauen
Emanzipiert aus der Wäsche schauen?

Die Männer, wie erniedrigend
Putzten dann auf dem Knie liegend
Wer früher ein Boss war, schwingt Putzlappen jetzt
Ist da nicht die göttliche Ordnung verletzt?

Ja, da sagen die Männer: "Da ist gemein!
Die Emma-Emanzipation darf gar nicht sein!"
Ja, da sagen die Männer: "Das ist gemein!
Die Emma-Emanzipation darf gar nicht sein!"

Wie wär' es wohl, wenn Männer jetzt
Von Frauen würden als Freiwild gehetzt?
Im Dunkeln würd' keiner alleine mehr geh'n
Auch würd' mancher Lustmord an Männern geschehen
Frigide gemacht und mit Angst in der Brust
Würden sie Sklaven der weiblichen Lust

Ja, da sagen die Männer: "Das ist nicht fair!
Die Emma-Emanzipation bedroht uns sehr!"
Ja, da sagen die Männer: "Das ist nicht fair!
Die Emma-Emanzipation bedroht uns sehr!

Wie wär' es wohl, käm' mancher Spaß
Den Männer hatten, den Frauen zupass?
Kein' Busen geb's mehr als Augenschmaus
Jetzt müssten all die Pimmel heraus
Man würde gleich bei jedem Mann seh'n
Ob seine Formen auch richtig steh'n

Ja, da wär' zwar die Welt für die Männer ein Graus
Doch Frauen lebten endlich mal in Saus un Braus
Ja, da wär' zwar die Welt für die Männer ein Graus
Doch Frauen lebten endlich mal in Saus und Braus

Oh, yeah



Zugegeben: Dieser Song tönt heute ziemlich harmlos und brav daher. In den späten 70ern war das aber gar nicht so einfach, als Frau seine Meinung kundzutun, ernst genommen und respektiert zu werden. Von daher ein großer Respekt an viele Frauen, die sich im Rahmen der Frauenbewegung so stark für die Verbesserung der weiblichen Rechte eingesetzt haben. Vieles, das heute als selbstverständlich angesehen wurde, ist diesen Frauen zu verdanken. Und es ist noch viel Arbeit zu tun ... wenn man feststellt, dass auch über 40 Jahre später Frauen noch immer nicht gleich viel - für die selbe Arbeit - bezahlt bekommen wie Männer. Und wie wir inzwischen gelernt haben, ist nichts selbstverständlich in unserer Zeit und kann sich - erschreckend schnell - auch wieder ändern. Da müssen gar nicht erst einzelne PolitikerInnenköpfe rollen ...

Warum vieles noch nicht so umgesetzt wurde, hat unterschiedliche Gründe. Möglicherweise auch den, das die Frauenbewegung von vielen Männern in hohen Positionen viel zu lang belächelt und erfolgreich verhindert wurde. Zugegeben: Es gibt auch viele Frauen, die diese Bewegung negativ geprägt haben. Emanzipation und Feminismus sind wichtige Themen unserer Gesellschaft, aber - wie bei allen Dingen - löst Extremismus meist das Gegenteil aus. Und nur weil Frauen netterweise wählen dürfen und das "Binnen-I" in offiziellen Schriftstücken eingesetzt wird, ist damit noch keiner Frau auf diesem Planeten auf ewig geholfen. 

Aus dem Bereich des Alltagschauvinismus stammt diese schöne Stilblüte:
"Ich hab' ja nix gegen Feministinnen. Vor allem nicht gegen die mit großen Busen und geilen Hintern." 
Aussagen wie diese bestätigen, dass der Weg, den viele Frauen auf dieser Welt noch zu gehen haben, leider noch ein langer und mitunter beschwerlicher sein wird. Frauen sind kein "Freiwild", nur weil sie einen kurzen Rock tragen und dürfen auch nicht erst dann ihre Meinung sagen, die angehört und akzeptiert wird, wenn sie hässlich wie die Nacht sind. Äußerlichkeiten stehen vielfach zu stark im Fokus und die eigentlichen Absichten dahinter werden nicht gehört oder ignoriert.

Gut. Im Fall von Schneewittchen muss ich einräumen, dass ich mich schon auch frage, warum Feministinnen, die für "Frauenmusik" und "Frauenlieder" stehen, eine hohe Präferenz für die Farben beige, altrosa und violett haben, und selten wie TeilnehmerInnen von Germanys next Topmodel aussehen. 
Das ist möglicherweise eines der großen und ungelösten Mysterien unserer Menschheit . Dazu gehören übrigens genauso die Fragen, wieso in katholischen Gruppierungen alle immer so erschreckend fröhlich sind (sogar zu unchristlichen, frühmorgendlichen Uhrzeiten) und Deutsche bei jedem Lied mitklatschen wollen. Vermutlich sind doch die Illuminati, Ausserirdische, Chemtrails und/oder Gluten schuld daran. #verschwörungmaldrölf!

Wenn auch die Vorstellungen von "Schneewittchen" - heute betrachtet - naiv und angestaubt wirken, hat es damals etwas (und vor allem viele Frauen) bewegt, motiviert und aus der Seele gesprochen ... und weil mitunter einige Männer bei den Performances weniger mit ihren "Pimmeln" beschäftigt waren, haben vielleicht sogar ein paar zugehört ...




Für diese Live-Performance vergebe ich ein Jahresabo der EMMA und wünsche euch einen emanzipierten Samstagabend! Morgen gibt es dann - als Ausgleich - etwas Männlicheres ;)

Freitag, 24. April 2020

# 37 - "Hatschi-Waldera" - Nina Hagen (1975)

Heute machen wir eine weite Reise, in ein Land vor unserer Zeit (nein, nicht Disney Land!). Ein Land, das heute nicht mehr existiert (nein, nicht Fantasialand) - wir gehen heute in die ehemalige Deutsche Demokratische Republik, kurz DDR. Unglaublich, dass es diesen Staat knapp 30 Jahre gegeben hat. Ein gutes (und zweifelhaftes) Beispiel dafür, dass es keine installierte App am Smarpthone bedarf, um seine BewohnerInnen zu überwachen.




NINA HAGEN
A: Hatschi-Waldera (M: Ulrich Gumpert / T: Nina Hagen)
B: Wir tanzen Tango (M: Wolfgang Wallroth / T: Werner Mangalin) 

1975, AMIGA, 4 56 158

Brav und süß tönt die junge Catharina "Nina" Hagen damals bei ihrer dritten und vorletzten Single in der DDR. Ein Jahr zuvor gelang ihr mit ihrem Schallplattendebut "Du hast den Farbfilm vergessen" ein Riesenerfolg. 
Ihre Mutter, die Schauspielerin Eva-Maria Hagen, lebte mit dem Dissient Wolf Biermann zusammen, weshalb auch Nina als "politisch unzuverlässig" galt, was ihr die Aufnahme an der Schauspielschule verwehrte.
Die 1955 geborene Hagen absolvierte eine einjährige Gesangsausbildung und durfte sich  fortan "staatlich geprüfte Schlagersängerin" nennen.
Nach ihrer 1976 erschienen Single "Ich bin da gar nicht pingelig" und "Honigmann" brachte sie eine Solidaritätsbekundung für den 1976 ausgebürgerten Sänger Wolf Biermann ins Abseits, weshalb sie die Chance nutzte und am 28. Dezember des gleichen Jahres offiziell "rübermachte", also in den Westen emigrierte.
Von da an ging es rasant weiter. Im Westen wurde sie schnell bekannt und veröffentlichte zahlreiche Songs. Sie wird heute gerne als "Godmother of Punk" bezeichnet und gilt als großer Einfluss auf die deutsche "New Wave"-Szene.

Nina Hagens "Schlager" waren ein Mittel zum Zweck. Die Lieder, die sie Ende der 70er-Jahre in Westdeutschland machte, wären in der DDR undenkbar gewesen. Hier musste die Systemkritik etwas harmloser und versteckter ablaufen. Schließlich mussten auch Schlagertexte vor Veröffentlichung von der Zensur geprüft werden.

Ich bin erkältet, ich habe einen Schnupfen
Und ich kann nicht im Sonnenschein rumhupfen
Ich steh' am Fenster und schau' in unser'n Garten
Hinaus, denn da stehst du und winkst mir zu

Hatschi-Waldera
Du bist so süß, hutziputzi
Hatschi-Waldera
Ich hab' dich lieb

Hatschi-Waldera
Und wenn ich wieder gesund bin
Dann küss' ich, dann küss' ich
Dann küss' ich eintausendmal

Du bringst mir Blumen und Ostereierdragees
Weil ich die am liebsten von unser'n Bonbons ess
Noch eine Woche, dann komm ich wieder raus
Und kann mit dir zusammen sein, so wie vorher

Refrain



Das Video zeigt Nina bei einem Auftritt in einer osteuropäischen TV-Sendung. Anmoderiert wird sie von Karel Gott. Kennt man Nina Hagens schrilles und extrovertiertes Auftreten, dann kann man kaum glauben, dass sie und diese 21jährige Frau mit Häkelponcho und bravem Bubikopf ein und dieselbe Person sind.

Ist das nicht herrlich? Eine derart verschnupfte Liebesbekundung? Ich meine gut, heute ist das nicht mehr möglich. Da würde ein Niesen ohne Handvorhalten oder ohne Schutzmaske wohl bereits als erschwerte Körperverletzung oder zumindest als Scheidungsgrund gelten.
Dieser Titel, der sich in Machart und Arrangement ein bisschen dem 30er-Jahre-Comedian-Harmonists-Stil annähert, hat auf jeden Fall sehr viel Charme und wird putzigst vorgetragen. Besonders schön finde ich ja die "Nies-Koloraturen" ab Minute 2:25.

Da kann ich nur sagen fünf Vorratspackungen Taschentücher mit Menthol gibts als Wertung von mir für diesen intensiven Liebessong!

Habt einen schönen Start ins Wochenende und denkt daran, immer wenn irgendwo ein Mensch niest, heißt es, dass jemand gerade verliebt an jemanden denkt ... oder Schnupfen hat ... oder Pollenallergie ... oder Hausstauballergie ... oder an zu viel Pfeffer geschnüffelt hat ... egal ... Haaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaatschi ... Gesundheit euch allen!

Donnerstag, 23. April 2020

# 36 - "I steh' nur auf Italiener" - Margit P. (1986)

Für die heutige Songvorstellung müssen wir nicht so weit reisen: es geht nach Bayern! Thema des heutigen Songs ist wieder einmal Liebe in einer besonderen Form.
(Ich habe übrigens schon lange kein Schallplattencover mehr so laut "Hey, schau mal, wir sind die 80er!!" schreien gesehen, wie dieses!)




MARGIT P.
A: I steh' nur auf Italiener (M: Lenz Hauser & Herbert Heudecker / T: Herbert Heudecker)
B: I mog di [Piove] (M: Domenico Carlucci / dt. T: Lenz Hauser & Siegfried Labenz) 

1986, Koch-Records, AS 145.267
produziert von Lenz Hauser

Margit P. wurde 1963 als Margit Petraschka geboren und lebte damals im niederbayerischen Eggenfelden. Bekannte Persönlichkeiten, die ebenfalls dorther kamen, sind die deutsche Kabarettistin Lisa Fitz und der seit 2018 verschollene Sänger Daniel Küblböck.
Bereits in der Schule war sie musikalisch aktiv, spielte Saxophon, sang in unterschiedlichen Formationen und hatte eigene Bands. Sie arbeitete damals als Friseurin. Margit brachte es immerhin auf eine Hand voll Schallplattenaufnahmen. Weitere Titel waren beispielsweise "Kinderaugen", "Bodybuilding", "Ui, i bin im Radio" und "September in Rimini".

Mit ihrer Eigenkomposition "Der Sonne entgegen" versuchte sie 1986 ihr Glück beim deutschen Vorentscheid für den Grand Prix d'Eurovision, landete damit aber nur auf Rang 9. Diesen Bewerb konnte Ingrid Peters mit "Über die Brücke geh'n" für sich entscheiden (beim ESC belegte sie Platz 8).

Das ganze lange Jahr hab' ich gespart für meinen Urlaub in Italia
Ich hab' dafür einen guten Grund, drum muss ich immer wieder hin
Es liegt nicht an der Sonne oder an dem weißen Strand der blauen Adria

Es ist was völlig anderes, das geht mir einfach nicht mehr aus dem Sinn

--> Gut, dass dieser Song aus dem Jahr '86 ist - damals, als man noch ohne Probleme nach Italien fahren konnte. Durch den Corona-Ausbruch wird der Traum von "Bella Italia" wohl noch für einige Zeit ad acta zu legen sein :/ Die gute Margit müsste heute ihr gespartes Urlaubsgeld wohl für einen Trip nach Salzgitter, Detmold, Buxtehude oder Bad Salzuflen ausgeben.

Jo i steh nur auf Italiener
Auf Spaghetti, Vino, Pizza, Amore, o la la 
Und nächstes Jahr, do kumm i wieder
Denn meine Papagalli s
an sicher wieder da

--> Dennoch zeigt sich Margit bescheiden. Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen - daher ist die Reihenfolge Nudeln, Wein, Pizza, Liebe ganz klar vorgegeben. Für meinen Geschmack fehlt noch eine ordentliche Portion Gelato, aber man muss ja nicht alles haben - kommt ja auch auf die Menge an! ;)

Im letzten Urlaub hab' ich mir gedacht, ich hätte ihn gefunden
Schwarze Haare, blauen Augen und mit einer sportlichen Figur
Braungebrannt und wie er von sich selber sagt auch nicht gebunden
Doch er war kein Italiano, von Temperamento keine Spur

--> Tragisch, dass sich der vermeintliche Italiener dann doch als Flop herausgestellt hat. Wie sie trotz der intensiven Informationseinholung getäuscht werden konnte, ist nicht überliefert. Anscheinend hat ihn aber im entscheidenden Moment sein "Temperamento" verlassen. Das ist natürlich blöd. Weiche Nudeln können ja bekanntlich nix, die müssen schon "al dente" sein ;)

Refrain

Bella Italia
Bella Italia
Bella Italia
Bella Italia

Refrain




Margit P. hat sich dann Ende der 80er-Jahre wieder aus dem professionellen Musikgeschäft zurückgezogen. Was sie heute genau macht, ist mir nicht bekannt. Nur, dass sie verheiratet ist und heute Zitzelsberger heißt. Der Name spricht dafür, dass sie nicht mehr nur auf Italiener steht! ;)

Für diesen obskuren Liebesbeweis vergebe ich dennoch fünfmal Pizza Calzone und lege noch eine equisite Flasche Lambrusco drauf.

Wenn euch das Fernweh packt, schaut euch alte Urlaubsfotos an, esst Pizza (von mir aus auch tiefgekühlt), trinkt ein Glas Wein und überlegt euch Dinge, die auch abseits vom Sandstrand schön sind! :D

Mittwoch, 22. April 2020

# 35 - "Liebe ist gut'" - Zwei mal Zwei (1973)

Tatsächlich scheint es so, als hätte ich gerade eine romantische Ader. Ob das mit meinem - in großen Schritten nahenden - runden Geburtstag zusammenhängt oder das ich beim Reinigen meines Backrohrs zu starke chemische Dämpfe eingeatmet habe, lasse ich an dieser Stelle offen. Ich verspreche aber weiterhin auf mich aufzupassen. ;)

Der heutige Song des Tages ist - Celebration! - eine Coverversion! Das Original ist allerdings nicht so bekannt, die Originalinterpreten hingegen wahre Weltstars. Zugegeben, als das deutsche Cover im Januar 1973 auf den Markt kam, waren sie es noch nicht. Da waren sie bloß Local Heroes aus Schweden.




ZWEI MAL ZWEI
A: Liebe ist gut [People need Love - Björn & Benny & Agnetha & Anni-Frid] (M: Benny Andersson & Björn Ulvaeus / dt. T: Barbara Schewe = Frank Dostal)
B: Lasst uns alle Freunde sein (M & T: Peter Hecht Fendt) 

1973, Warner Bros, WB 16 224
produziert von Peter Hecht Fendt & Jochen Petersen 

Bei der A-Seite, die ich heute vorstelle, handelt es sich tatsächlich um die deutsche Coverversion des ersten "offiziellen" Titels von ABBA. Beide Paare waren zu diesem Zeit bereits miteinander verheiratet und nahmen - da die Stimmen gut harmonierten - diese Single auf. Parallel dazu waren alle aber noch in verschiedenen anderen musikalischen Projekten involviert bzw. solistisch tätig.
Auch die Gruppe hieß zu diesem Zeitpunkt noch nicht ABBA, sondern trat als "Björn & Benny & Agneta & Anni-Frid" auf, was wohl den Preis für den sperrigsten Bandnamen aller Zeiten verdienen würde.

Anfang 1973 war die Gruppe im deutschsprachigen Raum unterwegs und hatte einen Auftritt in der österreichischen, von Peter Rapp moderierten, Musiksendung "Spotlight" (Ausstrahlung: 27. Mai 1973) und in Ilja Richter's DISCO (Ausstrahlung: 6. Januar 1973).
Bei beiden TV-Auftritten (leider nur Playback!) gibt es allerdings eine Besonderheit: Agnetha fehlt! Diese war nämlich zu diesem Zeitpunkt im achten Monat schwanger und konnte nicht mitkommen. Vertreten wurde sie durch Inger Brudin, eine Freundin von Anni-Frid.


 
Spotlight

DISCO


Aber nun zu der deutschen Coverversion. Tatsächlich war es damals ja üblich, dass viele  ausländische SängerInnen ihre Songs selbst in deutscher Sprache aufnahmen. Bei "People need Love" kamen aber gewiefte Produzenten dem zuvor. "Liebe ist gut" kommt bereits am 5. Januar 1973 (vor der Ausstrahlung ihres ersten TV-Auftritts) auf den Markt.

Die Gruppe "Zwei mal Zwei" wird auf Wunsch von Klaus Ebert, A&R-Manager bei Kinney Music, zusammengestellt. Die Mitglieder sind Jürgen Schröder (Mitglied der Studikers und der Valendras), Kerstin Lippold, Maja Preuss und Werner Becker (* 1943; auch als W. W. Becker und Anthony Ventura bekannt).
Die Produzenten waren im deutschen Musikbusiness ebenfalls keine Unbekannten. Jochen Petersen (* 1944) spielte bei "Randy Pie" und Peter Hecht war Pianist bei den "German Bonds" und später bei "Lucifers Friend".

Das Cover wurde kein Hit und "Zwei mal Zwei" löste sich wieder auf. Im Gegensatz dazu gewann ABBA mit "Waterloo" knapp anderthalb Jahre später den Grand Prix d'Eurovision - der Beginn ihrer einzigartigen Weltkarriere!

Frank Dostal (1945-2017) zeichnete für die deutsche Textfassung verantwortlich. Er war Mitglied der legendären "Rattles" und der Band "Wonderland". Ab Anfang der 70er-Jahre arbeitete er erfolgreich als Texter. Seine größten Erfolge waren u. a. die Nummer-1-Hits "Yes Sir, I can Boogie" und "Sorry I'm a Lady", beide 1977 für das spanische Duo "Baccara".

Liebe ist gut, Liebe ist besser
Besser als alles auf der Welt
Liebe ist gut, Liebe ist besser
Liebe ist was uns zusammenhält

Wenn ein Mann verspricht
Dass er nie die Treue bringt
Dann glaubt er selbst daran

Sagen kann man viel
Doch die Liebe ist ein Spiel
Bei dem so viel geschehen kann

Manchen fällt es schwer
And're mögen's umso mehr,
Dass es keine Regeln gibt

Wer schon mal verliebt war
Der fragt nie mehr: 'Warum
ist dies' Spiel bei uns so beliebt?'
Refrain

Niemand ist so gern
Ganz für sich auf unser'm Stern
Doch viele sind allein

Jeder von uns kann
Einen ander'n dann und wann
Überreden zum Glücklichsein

Nichts auf dieser Welt
Sei es Wissen oder Geld
Ist für Liebe ein Ersatz

Denn Arme und Reiche
Alle Menschen sind gleich
Alle suchen denselben Schatz




Ja, da wurde - mithilfe eines Reimlexikons brav versucht, schöne Reime zu finden (AAB-CCB), was schade ist, da der Song auf dieser Art und Weise ziemlich beliebig und 0815-brav wird. Eine wirkliche Message geht verloren. Zudem erkannt man einmal mehr, wie fantastisch die Stimmen der ABBA-Mitglieder miteinander harmonieren. Und es ist überraschend, wie viel Benny und Björn bei diesem Song zu singen haben ;)

Zugegeben, Teile des Original-Songs wirken heut doch ein wenig altbacken und spießig (das manche Passagen inzwischen als politisch inkorrekt gelten, halte ich dann aber doch für etwas übertrieben), aber ABBA habens musikalisch/gesanglich halt doch drauf, einen tollen Sound zu liefern.

People need hope, people need loving
People need trust from a fellow man
People need love to make a good living
People need faith in a helping hand

Man has always wanted a woman by his side to keep him company
Women always knew that it takes a man to get matriomonial harmony
Everybody knows that a man who's feeling down wants some female sympathy
Gotta have love to carry on living, gotta have love 'till eternity

Flowers in the desert need a drop of rain like a woman needs her man
If a man's in love and his woman wants the moon, the he'll get it down if he can
Somebody who loves you and somebody who cares, isn't that what you'd call a friend?
Gott have love to carry on living, you can have peace if you understand


Für den netten Versuch dieser Coverversion vergebe ich fünf IKEA-Kjötbollur! Ans Original - geschweige denn ABBA - kommts natürlich nicht ran. Speziell die letzten 30 Sekunden, in denen ABBA plötzlich jodelt (!), sind meiner Meinung nach einfach unfassbar originell! Die waren halt einfach richtig cool!
So erfolgreich ABBA selbst war, so kläglich scheiterten sämtliche deutsche Coverversionen ihrer Hits. Wirklich faszinierend.

Habt einen schönen Abend und idealerweise ganz viel "Love", dann die ist ja bekanntlich ganz gut ... ;)