Montag, 11. Mai 2020

# 53 - "Hier kommt die Nacht" - Jennifer Kemp (1980)

Hier kommt nun der Nachtrag für gestern. Die Nacht kam auch für mich zu schnell, deshalb bin ich vor der Fertigstellung eingepennt. Mea culpa! Am Abend kommt dann der heutige Eintrag, damit ich meinen Verzug wieder aufgearbeitet habe ;)



JENNIFER KEMP
A: Hier kommt die Nacht (M: Sylvester Levay / T: Michael Kunze)
B: Nur manchmal in der Nacht [Sometimes when we touch - Dan Hill] (M: Dan Hill & Barry Mann / dt. T: Michael Kunze)

1980, Karma, 2023 130
produziert von Michael Kunze & Sylvester Levay


Über die Sängerin Jennifer Kemp ist fast nichts bekannt. Bürgerlich Helga Schütz, war sie Mitte der 70er-Jahre Mitglied in der Band "Juwel". Kurz nach ihrem Weggang startete sie 1978 ihre Solo-Karriere mit ihrer Debutsingle "Baby, stop crying". Es folgten drei Singles und ein Album in englischer Sprache, ehe sie 1980 mit "Hier kommt die Nacht" ihre erste deutsche Platte veröffentlicht. 1982 meldet sie sich noch einmal mit "Wie Phönix aus der Asche" zurück - mit diesem Titel wollte sie Deutschland beim Eurovision Song Contest vertreten, landete in der Vorausscheidung aber auf dem 12. (und somit letzten) Platz. Was danach aus ihr wurde, ist nicht bekannt.

Besser lief es hingegen für Komponist Sylvester Levay (* 1945). Ihm gelang mit Hits wie "Lady Bump", "Get up and boogie" sowie "Fly, Robin, fly" (der erste in Deutschland produzierte Titel auf # 1 der US-Billboard-Charts). Seit den 80er-Jahren arbeitet er auch verstärkt im Bereich der Filmmusik. Im deutschsprachigen Raum ist er vor allem durch "seine" Musicals "Elisabeth" (1992) und "Rebecca" (2006) bekannt.

Hart war der Tag
Jetzt ist er vorbei
Du gehst die Straße lang
Und fühlst dich ganz high

Nass war der Asphalt
Er glänzt rot und blau
Die Stadt ist voll Licht
Das Leben ist nicht mehr so grau

Sei froh, denn hier kommt die Nacht
Und bringt wieder tausend Träume
Hier kommt die Nacht
Und legt auf die Stadt ihr Sternentuch
Gießt in das Wasser Wein
Und lässt dich dich selber sein
Ja, hier kommt die Nacht
Kommt die Nacht

Heiß sind die Songs
Und kühl ist das Bier
Am Flipperautomat
Steh'n Freunde von dir

Und hast du ein Problem
Dann quatsch dich ruhig aus
Jetzt hört man dich an
Heut' geht man noch lang nicht nach Haus

Refrain

Du kannst in 'ne Disco tanzen geh'n
Oder im Kino 'nen Action-Film seh'n
Und in 'ner Kneipe mit Live-Musik
Selbst auf der Bühne steh'n

Refrain



Vorab: Der Song ist gar nicht schlecht und Jennifer Kemp eine durchaus gute Sängerin. Hier finde ich weniger den Song, als eher den TV-Auftritt skurril ;)
Background-Tänzerinnen sind ja allgemein bekannt, aber das eine deutsche Sängerin mit Background-Tänzern auftritt, war schon eher revolutionär ;) ... wer die beiden Männer mit dem kessen Hüftschwung (besonders reizend: Minute 1:10 und 1:24 in Großaufnahme) sind, weiß man nicht. Möglicherweise strandeten sie - nach dem verpatzten Casting bei den Village People - wieder in Deutschland und wurden dort von Jennifer aufgegabelt. Es wirkt allerdings so, als wären die beiden Männer eher aneinander interessiert, als an Jennifer.
Vermutlich hat sie sich deshalb - frei nach dem Motto "Viel hilft viel" - nicht lumpen lassen und alle Geschütze aufgefahren, um Eindruck zu schinden. Da glitzert und funkelt und leuchtet es wirklich überall - selbst im gekreppten Haar.
Charmant sind vor allem die kleinen Posen, die sie in den unbesungenen Takten macht (0:32-0:34) - Heidi Klum wäre stolz auf sie, unglücklicherweise waren aber gerade keine Fotografen anwesend, die das für die Ewigkeit festhalten hätten können ...


Für diese "funky" Performance - im wahrsten Sinn des Wortes - vergebe ich einen lebenslangen Vorrat pinker Leggins und selbstklebender Glitzersteine!

Genießt den Tag und freut euch darauf, irgendwann wieder einmal ordentlich abdancen zu dürfen! ;)

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