Dienstag, 19. Mai 2020

# 62 - "Vatter, aufsteh'n" - Tana Schanzara (1971)

Momentan hat man ja verschiedene Gründe, warum man morgens gerne etwas länger im Bett bleiben würde ... ein paar Menschen haben diesen "Luxus" ja nach wie vor - allerdings sollte man sich bei dieser Entscheidung ganz genau überlegen, mit wem man sich das Bett gerade teilt. ;) 



TANA SCHANZARA
A: Vatter, aufsteh'n (M: Christian Dornaus / T: Michael Rauchmann)
B: Die Lotto-Ziehung (Christian Dornaus / Thomas Gronau = Günter Sonneborn / Michael Rauchmann)

1971, Cornet, 3204


Tana Schanzara kam 1925 als Konstanze Schwanzara in Kiel als Tochter der Opernsänger Gertrud und Hans Schanzara zur Welt. Nachdem sie ihre Kindheit in Dortmund verbrachte, besuchte sie in Köln (aufgrund eines Wechsels des Vaters an die Kölner Oper) die Schule und legte dort auch ihr Abitur ab. Im Anschluss daran nahm sie Schauspielunterricht und spielte in Bonn, Köln, Mannheim, Oldenburg und Gelsenkirchen Theater.
Ab 1956 gehörte die "Duse vonne Ruhr" oder "Perle des Ruhrgebiets" zum Ensemble des Schauspielhauses Bochum. Hier überzeugte sie nicht nur in ihrem Paradegebiet der komischen Nebenrollen, sondern vor allem in den 80er- und 90er-Jahren auch in Hauptrollen in ernsten Stücken.
Nach einem Sturz im Jahr 2001 und einer anschließenden Hüftoperation war Tana Schanzara körperlich stark eingeschränkt und spielte zuletzt ihre Rollen zum Teil im Sitzen. Sie starb an ihrem 83. Geburtstag in einer Bochumer Klinik.

Neben zahlreichen Theateraufführungen und Soloprogrammen, stand sie auch sehr regelmäßig vor der Kamera, so u. a. in "Ein Herz und eine Seele" (1976), "Männerpension" (1996), "Die Anrheiner" (1999-2003) sowie zahlreichen deutschen Krimiserien.


Text

Vatter
Vatter, aufsteh'n!

Vatter, willste jetzt endlich aufsteh'n
Aufsteh'n, mein Gott nochmal
Jeden Morgen dat selbe Theater!

Vatter, du sollst jetzt aufsteh'n, verdammt nochmal

Fernseh'n bis in die Puppen
Und morgens nicht aus den Betten

Steh' jetzt sofort auf, sonst kannste was erleben

Vatter, du kommst zu spät nach'e Maloche!
Vatter, ich sag dir dat jetzt zum letzten Mal
Oder es passiert was
Vatter
Vatter

So Vatter, jetzt kannste liegen bleiben!



Zugegeben: Mord ist nicht die ideale Lösung, wenn der Ehemann in der Früh nicht aufstehen will. Da könnten auch zu starker Fernsehkonsum oder etwaige Beischlafnebengeräusche (aka Schnarchen) nicht zu mildernden Umständen führen.
Das einzige entschuldigende Motiv für mich wäre, wenn die arme Tana zuvor - stundenlang - vom "fröhlichen Wecker" von RTL Luxemburg geweckt wird (wir erinnern uns mit Schrecken an "Radio Luxemburg wünscht guten Morgen").
Natürlich ist der Song nicht ernst gemeint, dennoch würde ich zu dem sanftmütigen "Vaaaaatter" mit dem jazzig-swingingem Sound besser in den Tag starten als mit anderen vergleichbaren Songs :D ... gut. Auf das Erschießen könnte ich persönlich verzichten. Das wäre mir dann doch ein zu unglanzvoller Tod. (Ersticken unter einem Mundschutz oder vor Corona-Viren zu Tode gefürchtet haben es übrigens auch nicht in die engere Auswahl geschafft!) Ich denke, ich möchte doch noch ein paar Jährchen leben ... 113 Tage sollten es mindestens noch sein ... so viel Lieder habe ich nämlich aktuell bereits für die nächsten Postings rausgekramt. Ihr seht also, so schnell werdet ihr mich - vermutlich - nicht los ;) 
Ich wünsch euch einen guten Start in den Tag!

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